Gesamtmetall offen für harten Lockdown

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall hat den Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin nach der letzten Konferenz vorgeworfen, das Gefühl für die Wirtschaft verloren zu haben und Bereitschaft für einen harten Lockdown gezeigt.

„Die Ministerpräsidentenrunde mit der Bundeskanzlerin hat scheinbar das Gefühl dafür verloren, wie die Wirtschaft tickt“, sagte Wolf der BILD am SONNTAG. „Ihre Beschlüsse gehen seit Monaten völlig an den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen und Betriebe vorbei.“

Angesichts der aktuellen Öffnungsschritte in einzelnen Regionen forderte Wolf einheitliche Regelungen: „Es muss endlich aufhören, dass jede Kommune ihren eigenen Sonderweg gehen kann“, sagte Wolf. „Es wäre mir lieber, wenn wir noch mal zehn Tage bundesweit in einen harten Lockdown gehen und danach überall öffnen können, anstatt über Monate keine klaren Strukturen zu haben.“

Einer Testpflicht für Betriebe erteilte der Verbands-Präsident hingegen eine klare Absage: „Logistisch ist das schlicht nicht umsetzbar. Hinzu kommt: Die Tests stehen gar nicht in ausreichender Stückzahl zur Verfügung und die Beschränkung auf die Betriebe ist grob unfair.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte Wolf dazu auf, Konsequenzen aus dem Osterruhe-Fehler zu ziehen. „Es darf nicht mehr passieren, dass die höchsten Politiker dieses Landes wirtschaftspolitische Entscheidungen treffen, ohne den nötigen Sachverstand miteinzubeziehen. Die Wirtschaft muss bei diesen Verhandlungen endlich mit am Tisch sitzen.“

Ein besseres Einbeziehen der Wirtschaft würde sich Wolf auch beim Thema Impfen wünschen. „Wir möchten helfen. Unsere Betriebsärzte müssen endlich in die Impfstrategie miteinbezogen werden“, sagte Wolf. „Wir stehen bereit. Sobald der Impfstoff bei uns ist, werden wir unsere Mitarbeiter schnell durchimpfen. Von der Politik fordere ich: Sagt uns endlich, wann wir loslegen können!“

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