Der Handelsverband HDE hat zurückhaltend auf die Aussage der Bundesregierung reagiert, wonach die Öffnung des Einzelhandels in Ländern auch vor dem 7. März möglich sei, wenn die Infektionszahlen dauerhaft unter einer Inzidenz von 35 liegen.
„Sicher würden wir eine Öffnung der Geschäfte vor dem 7. März sehr begrüßen“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem Handelsblatt. Die Öffnungsperspektiven blieben bei den jetzigen Beschlüssen aber weiterhin „völlig unklar“. „Niemand kann einschätzen, wann und wo eine Inzidenz von 35 oder niedriger auf Dauer erreicht werden kann“, betonte Genth. „Planungssicherheit sieht anders aus.“
Laut Genth wüssten vor diesem Hintergrund viele Händler nicht, wie sie mit Warenbestellungen umgehen sollen. „Hier auf Verdacht Ware zu bestellen, kann sich in der aktuellen Lage kein Unternehmen leisten“, sagte er. Gerade im Modehandel sei dieses Dilemma groß. „Denn die unverkaufte Winterware füllt noch Lager und Regale, während bei einer eventuellen Öffnung bei den Kunden bestenfalls Nachfrage nach Frühjahrsware bestehen dürfte.“
Genth hält es daher für geboten, dass sich Öffnungen an einem „einheitlichen und transparenten Stufenplan“ orientierten. „Der Handel hat bewiesen, dass er auch bei Inzidenzen von über 50 oder 35 kein Hotspot ist“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer. „Funktionierende Hygienekonzepte leisten hier einen verlässlichen Beitrag.“