Mit elf Maßnahmen will Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) drohende Engpässe bei der Lebensmittelversorgung verhindern.
In einem Brief an die CDU/CSU- und SPD-Fraktionen, der dem digitalen Wirtschaftsmagazin Business Insider vorliegt, skizziert sie ein Hilfspaket für die Land- und Ernährungswirtschaft. „Die Lebensmittelversorgungsketten müssen wir in Takt halten“, mahnt die Ministerin. „Was nicht gesät, gepflanzt, geerntet, verarbeitet und transportiert wird, fehlt am Ende zur Versorgung unserer Bevölkerung.“
So würde der „Markt ab Mai leiden“, wenn jetzt nicht Gemüse gepflanzt werde. „Unser Selbstversorgungsgrad liegt bei einigen Grundnahrungsmitteln über 100 Prozent“, so Klöckner. Bei Obst und Gemüse aber nur unter 40 Prozent.
Zudem drohe ein „massiver Engpass an Arbeitskräften“ mit „enormen Auswirkungen auf unsere Urproduktion“. Im März brauche Deutschland in der Regel 30.000 Saisonarbeitskräfte, im sogar Mai 85.000. Dies sei in der jetzigen Situation unmöglich, schreibt die Ministerin laut Business Insider.
In dem Brief heißt es weiter: „In der jetzigen Lage hat die Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung eine hohe Bedeutung.“ Zur Unterstützung der Ernährungswirtschaft sollen daher diverse Maßnahmen sofort umgesetzt werden. Dazu zählt unter anderem, dass die Lebensmittelbranche als „systemrelevante Infrastruktur“ anerkannt wird. Dadurch sollen Betriebsschließungen durch Quarantänemaßnahmen verhindert werden. Desweiteren dürfen Saisonarbeitskräfte statt 70 nun 115 Tage sozialversicherungsfrei in Deutschland arbeiten.