Die FDP hält den Bericht der Rentenkommission, die ihre Ergebnisse heute der Bundesregierung übergibt, für ambitionslos und enttäuschend – und wünscht sich künftig mehr Orientierung am Ausland.
Die Kommission wurde gebildet, um Vorschläge zur langfristigen Finanzierbarkeit der Rente zu entwickeln. „Vorschläge zur langfristigen Stabilisierung der Rente sucht man nun vergebens. Dabei wäre eine echte Modernisierung der Rente so wichtig“, sagte der FDP-Rentenexperte Johannes Vogel der WirtschaftsWoche.
Für Anregungen müsse man ins Ausland schauen. „Insbesondere Schweden macht uns das seit Jahren erfolgreich vor: Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass Politiker entscheiden, wann die Menschen in Rente gehen“, sagte Vogel der WirtschaftsWoche. „Wir brauchen ein flexibles Renteneintrittsalter, das den unterschiedlichen und vielfältigen Lebensläufen der Bevölkerung gerecht wird. Wer früher in Rente geht, bekommt weniger Rente, wer später geht, mehr – das ist fair.“ Die Zahlen zeigten, dass die Menschen im schwedischen System dann sogar im Schnitt deutlich später in Rente gehen wollten.
Zudem müsse Deutschland die kapitalgedeckte Vorsorge besser machen und das Rentensystem mehr als einen Baukasten begreifen, forderte der FDP-Politiker: „Wer zwischen Anstellung und Selbstständigkeit wechselt, darf zukünftig nicht mehr benachteiligt werden, sondern muss zum Beispiel seine geförderte Altersvorsorge problemlos mitnehmen können.“ Das Sozialsystem müsse eben auch zur modernen Arbeitswelt passen. Deutschland benötige eine bessere Aktienkultur, denn als langfristige Anlage über Jahrzehnte gingen aus guten Gründen so unterschiedliche Länder wie die Schweiz, die Niederlande oder eben Schweden genau diesen Weg.