Huawei-Chairman schlägt europäisches Ökosystem als Konkurrenz zu Google und Apple vor
Eric Xu, Chairman des chinesischen Huawei-Konzerns, hat die Entwicklung eines europäischen Ökosystems für Smartphones und andere digitale Endgeräte empfohlen. „Wenn Europa sein eigenes Ökosystem für smarte Endgeräte hätte, würde Huawei es benutzen“, kündigte Xu im Handelsblatt an. EU-Staaten würden seit Jahren von digitaler Souveränität sprechen. Bislang hätten sie jedoch der Dominanz von Google und Apple bei digitalen Plattformen wenig entgegenzusetzen. Huawei ließ jedoch offen, was mit einem Ökosystem gemeint ist. Details würden derzeit mit europäischen Firmen diskutiert.
Ein System als Gegenmodell zu Android von Google und iOS von Apple würde das ändern, argumentierte Xu. „Damit wäre das Problem der europäischen digitalen Souveränität gelöst“, sagte Xu. Entsprechende Pläne habe er bereits mit Firmen in Europa diskutier t. „Ich gehe davon aus, dass wir die Details bis zum Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres geklärt haben werden“, sagte Xu.
Eine europäische Plattform würde vor allem auch Huawei helfen. Der Konzern war im Mai unter Verweis auf Sicherheitsbedenken von der US-Regierung auf eine schwarze Liste gesetzt worden. Nach einer Übergangszeit dürfen US-Firmen nicht mehr mit Huawei kooperieren. In zwei Wochen wird Huawei sein nächstes Spitzen-Smartphone Mate 30 vorstellen. Aufgrund der Blockade der USA dürfte das Gerät vermutlich ohne vorinstallierte Google-Apps erscheinen, was die Verkaufschancen einschränken würde.