Der Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, verlangt vom neuen Thyssen-Krupp-Management ein tragfähiges Zukunftskonzept, bevor über einen Stellenabbau beim kriselnden Stahlkonzern geredet wird. „Thyssen-Krupp hat die letzten anderthalb, zwei Jahre auch deshalb überstanden, weil es eine starke Mitbestimmung gab. Jetzt muss auch etwas an die Mitarbeiter zurückgegeben werden“, sagte Giesler dem Handelsblatt.
Ein im Zweifel nicht vermeidbarer Personalabbau müsse sozialverträglich erfolgen. „Und wir werden uns genau anschauen, ob auch vernünftige Zukunftskonzepte dahinterstehen. Legt der Vorstand nachhaltige Konzepte auf den Tisch, kann man mit uns darüber reden, wie man das gestaltet“, sagte Giesler. Die Interimsvorstandschefin Martina Merz komme aus der Industrie, sei Ingenieurin und habe Führungserfahrung. „Das sind gute Voraussetzunge n. Jetzt muss sie beweisen, dass sie auch Krise kann“, sagte Giesler.
Einen Komplettverkauf von Thyssen-Krupp Elevator, wo er im Aufsichtsrat sitzt, lehnt der Gewerkschafter ab. „Wenn man sich die Eigenkapitalquote und die Verschuldung anschaut, dann ergibt ein Teilverkauf Sinn, nicht aber ein Komplettverkauf. Wer das propagiert, der versteht nichts von Bilanztechnik, Industriepolitik und Betriebswirtschaft.“