Die deutsche Autoindustrie leidet , wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, zunehmend unter den teils wochenlangen Wartezeiten in den Zulassungsbehörden.
Tausende Neu- und Gebrauchtwagen könnten derzeit nicht an die Kundinnen und Kunden übergeben werden, kritisiert Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Die Folge seien »große wirtschaftliche Schäden für den Kfz-Handel und die Automobilindustrie«. Viele Ämter hatten während des Lockdowns wochenlang geschlossen, noch immer sind vielerorts die Öffnungszeiten eingeschränkt. Arbeitsplätze und Betriebe seien durch die langen Wartezeiten gefährdet, heißt es in einer Erklärung von VDA, dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Sie fordern Bundesländer und Kommunen auf, »kurzfristig und entschlossen gegenzusteuern«. Vor allem solle endlich das Zulassungsverfahren via Internet eingeführt werden. Dann könnten Kunden Erstzulassungen oder Umschreibungen bequem von zu Hause erledigen. Auch das Bundesverkehrsministerium macht Druck: Die digitale Anmeldung scheitere vor allem daran, »dass die Portale entweder nicht vorhanden, nicht vollständig, schlecht auffindbar oder aber fehlerhaft sind«, heißt es in einem Schreiben an die Zulassungsbehörden.