Grüne und Verbraucherschützer haben sich zur Eindämmung von Inlandsflügen für massive Investitionen in die Bahninfrastruktur ausgesprochen.
Anlass ist die Ankündigung der französischen Regierung, aus Klimaschutzgründen künftig kurze Inlandsflüge zu verbieten.
„Das Vorhaben der französischen Regierung ist konsequent“, sagte der tourismuspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Tressel, dem Handelsblatt. „Angesichts der Klimakrise ist es höchste Zeit, Kurzstreckenflüge so schnell wie möglich überflüssig zu machen.“ Allerdings bedürfe es dazu echter Alternativen zur Kurzstrecke mit dem Flieger.
„Bis 2035 wollen wir deshalb die Bahn auf nahezu allen innerdeutschen Strecken und ins benachbarte Ausland zur schnelleren, komfortableren und günstigeren Alternative machen“, kündigte Tressel an. „Dazu müssen wir massiv in die Bahninfrastruktur investieren und die Wettbewerbsbedingungen zugunsten des Klimaschutzes verändern.“ Wenn die Bahn, wie das in Frankreich vielfach der Fall sei, eine echte Alternative auf bestimmten Strecken sei, „dann wird der Ultrakurz- beziehungsweise Kurzstreckenflug schnell verschwinden“.
Auch Verbraucherschützer plädieren für eine Reduzierung von kurzen Flügen, ohne Verbote zu erlassen. Kurzstreckenflüge seien oftmals Zubringer zur Langstrecke. „Deshalb muss die Kooperation mit Bahn und Airlines verstärkt werden, so dass zuverlässig der Anschluss erreicht wird und das Gepäck schon am Bahnhof aufgegeben kann“, sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV, Marion Jungbluth, dem Handelsblatt. Zudem müsse Bahnfahren für Verbraucherinnen und Verbraucher bei Kurzstrecken „immer die günstigere Alternative“ zu Kurzstreckenflügen sein. Dazu müsse massiv in Streckenausbau, Digitalisierung und bessere Taktung investiert werden.