Die Steueroase Panama will ihr Image verbessern – und bekommt dafür, wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sogar noch Geld deutscher Steuerzahler.
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) finanziert eine rund 1,1 Millionen Euro teure Kampagne, die von der international tätigen PR-Agentur Edelman zusammen mit dem Außenministerium Panamas durchgeführt wird. Laut Vertrag soll Panamas lädierter Ruf in den USA, Großbritannien und der gesamten EU verbessert werden. Dazu soll die Agentur zunächst ein Jahr lang unter anderem »international anerkannte Experten, darunter unabhängige Stimmen« identifizieren, die Panamas Bemühungen bei der Bekämpfung der Geldwäsche loben. Von diesen Anstrengungen ist die EU bisher offenbar wenig beeindruckt: Sie führt Panama weiterhin als eines von weltweit nur zwölf Territorien auf ihrer schwarzen Liste der Steueroasen. Dennoch fließen – zumindest indirekt – auch deutsche Steuergelder in die zweifelhafte Panama-Imagekampagne. Allein im vergangenen Jahr hat das UNDP rund 360 Millionen Euro von Deutschland bekommen – so viel wie von keinem anderen Land der Welt. Der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold bezeichnet die Förderung der Kampagne als »Verschwendung von Steuergeld«. Steueroasen »brauchen Hilfe bei der Suche nach einem neuen Geschäftsmodell statt einer kurzsichtigen Aufpolierung des ramponierten Images«.