Der für Mitte Oktober geplante Prozess gegen Bayer um die Gesundheitsgefahren des Unkrautvernichter Glyphosat wird verschoben. Das bestätigte der Chef-Verhandler im Mediationsverfahren zwischen Bayer und den Klägeranwälten, Kenneth Feinberg, dem Handelsblatt. „Nach Vereinbarung beider Seiten wird der Prozess auf ein Datum Anfang 2020 vertagt werden“, stellte Feinberg klar. Bisher war geplant, dass sich beide Seiten ab dem 15. Oktober vor einem Gericht in St. Louis/US-Bundesstaat Missouri ein weiteres Gefecht um das glyphosathaltige Mittel Roundup von Monsanto liefern werden
Die Vertagung eines weiteren Prozesses gilt als Beleg dafür, dass Bayer und die Anwälte der Kläger auf einen außergerichtlichen Vergleich zusteuern und dabei vorankommen. Dieser Vergleich soll in dem Mediationsverfahren unter Leitung des erfahrenen Anwalts Feinberg ausgehandelt werden. Zum St and der Gespräche im Fall Glyphosat will sich Feinberg nicht konkret äußern. „Die globalen Vergleichsverhandlungen laufen weiter“, sagte er. In Kreisen der beteiligten Parteien hieß es, ein Termin für eine Einigung stehe nicht fest, es könnte jedoch schon Ende Oktober in der Vergleichssache Neuigkeiten geben
Parallel zu den Verhandlungen fahren die Klägeranwälte ihre Marketingausgaben zum Einwerben weiterer Klagen hoch, um den Druck zu erhöhen und die Vergleichssumme nach oben zu treiben. In den Kreisen heißt es, die Zahl der anhängigen Klagen wegen Roundup dürfte mittlerweile bei deutlich mehr als 20000 liegen. Bayer hatte zuletzt mit Stand 11. Juli von 18400 Klagen berichtet.