Der Taxikonkurrent Uber will in Deutschland verstärkt einheimische Geschäftskunden umwerben.
Das ist eine Konsequenz aus den abgesagten Reisen von ausländischen Gästen wegen der Cronakrise. „Wir wollen in eine neue Art Normalität zurückkehren. Dazu müssen wir uns neue Schwerpunkte geben“, sagte Deutschlandchef Christoph Weigler dem Handelsblatt. „Unser Ziel ist es, das Geschäft, das wir zumindest vorübergehend durch die ausbleibenden internationalen Geschäftsreisenden und Touristen verlieren, durch lokale Nutzer ausgleichen.“ Dazu nutze er Angebote, die in anderen Ländern für Geschäftskunden bereits vorhanden sind und passe sie für Deutschland an. Unternehmen könnten Uber in ihre Reiseabrechnungs-Software integrieren. Die Amerikaner bieten den Firmenkunden an, für einzelne Mitarbeiter Budgets oder Reisezeiten zu definieren.
„Wir konnten in den vergangenen sechs Wochen schon einige Unternehmen als Nutzer gewinnen, darunter auch Dax-Konzerne“, sagt Weigler. Ziel sei, bis Ende 2021 jede zehnte Fahrt über Uber Business abzurechnen. „Unser Geschäft wächst jede Woche wieder signifikant“, sagte Weigler. Während der strengsten Kontaktbeschränkungen sei die Nachfrage in einigen Städten um bis zu 80 Prozent zurückgegangen.
Zugleich musste auch Deutschland einen Beitrag zum weltweiten Sparprogramm bei Uber leisten. In Deutschland habe sich Uber von „zehn bis 20 Mitarbeitern getrennt“, sagte Weigler. Betroffen sei der Kundendienst.
Trotz des Sparkurses will Weigler in Deutschland expandieren. In Kürze solle ein weiteres ländliches Projekt starten, kündigte Weigler an – voraussichtlich in einer Gemeinde in Brandenburg. Dort wolle Uber als Zubringer zur S-Bahn fungieren.