Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat die deutsch-französische Hilfsinitiative begrüßt. „Es ist sehr gut, dass Deutschland und Frankreich gemeinsam einen Vorschlag zur Reaktion der EU auf die Coronakrise vorlegen. Das Auflegen eines europäischen Fonds zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung ist ein wichtiges Signal für die europäische Handlungsfähigkeit und Solidarität“, sagte er in München.
„Wichtig ist, dass die Ausgaben dieses Fonds gegenüber Programmen der einzelnen Mitgliedstaaten einen Mehrwert bieten“, sagte Fuest weiter. „Dieser Mehrwert kann in der Versicherungs- und Stabilisierungswirkung bestehen. Ganz Europa hat ein Interesse daran, dass die von der Krise am stärksten betroffenen Länder unterstützt werden. Außerdem besteht ein erheblicher Bedarf an Investitionen in grenzüberschreitende Infrastrukturen wie etwa bei den Verkehrs- und Kommunikationsnetzen.“
Fuest fügte hinzu: „Wichtig ist, dass die Schuldenfinanzierung des Fonds einmalig ist und mit einem Tilgungsplan einhergeht. Mit der Tilgung sollte man beginnen, nachdem die wirtschaftliche Erholung erreicht ist. Nach der notwendigen Ausweitung der Staatsschulden in der Coronakrise muss eine glaubwürdige Perspektive zur Rückführung der Verschuldungsquoten in Europa bestehen.“