Der scheidende Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, hat sich entschieden dagegen ausgesprochen, Klimaschutzmaßnahmen über eine neue Klimaanleihe zu finanzieren.
„Dass es eine gewisse Tendenz gibt, die Schuldenbremse über Nebenhaushalte zu umgehen, ist evident“, sagte Bsirske dem Handelsblatt. „Aber die Chuzpe muss man erst mal haben, eine mit zwei Prozent verzinste Klimaanleihe in die Diskussion zu bringen, während der Finanzminister mit langlaufenden Staatsanleihen keine Zinsen zahlen muss, sondern noch Geld verdient.“
Das sei schon „ein beachtliches Maß an Verschleierung und Demagogie“, sagte Bsirske weiter. Statt den ökonomischen Sachverstand einzuschalten, halte die Regierung am Nimbus der schwarzen Null fest. Bsirske ist einer der Redner bei der großen Klimademonstration am Freitag in Düsseldorf.
Der Gewerkschafter for dert die Bundesregierung zu entschiedenem Handeln auf: „Wir wissen ja, dass die Kosten des Nichtstuns exponentiell steigen werden und es ungleich teurer wird abzuwarten, als jetzt etwas zu tun.“ Dafür zu sensibilisieren und den Druck auf die Handelnden zu erhöhen, sei absolut notwendig und das sei auch das Verdienst der Jugendbewegung Fridays for future.