Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller fordert, WhatsApp und andere Messenger per Gesetz zur Öffnung ihrer Dienste zu zwingen. „Interoperabilität ist ein wichtiges Instrument, um den Wechsel zwischen Messenger-Diensten oder anderen Anwendungen für Verbraucher zu erleichtern“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) dem Handelsblatt. „Wir plädieren dafür, vor allem Anbieter mit großer Marktmacht unter Einhaltung des Datenschutzes zu solchen Schnittstellen zu verpflichten, um die Interoperabilität zu ermöglichen.“
Unter Interoperabilität versteht man, dass sich Messenger-Dienste wie der von Facebook übernommene Dienst WhatsApp für andere vergleichbare Angebote öffnen. WhatsApp-Nutzer könnten dann auch mit den Nutzern anderer Anbieter kommunizieren. Voraussetzung ist, dass der Dienst dafür seine Schnittstellen ö ffnet.
Müller hält dies auch aus wettbewerbsrechtlichen Gründen für sinnvoll. „Kleine, innovative Anbieter hätten so weiterhin die Möglichkeit, Netzwerke mit hohen Sicherheitsstandards aufzubauen, wenn sie dies als Geschäftsmodell für sinnvoll erachten“, sagte der VZBV-Chef.
Staatlichen Eingriffen ins Wirtschaftsgeschehen stehe ich naturgemäß (Jurist eben) skeptisch gegenüber; genauso skeptisch bin ich aber Monopolisten gegenüber. Ein zweischneidiges Schwert ist das hier geforderte, besonders wenn man im Hinterkopf behält, das ineinander übergreifende Dienste oder eine Interkompatibilität ggf. auch das Abhören seitens des Staates leichter macht und gerade letzteres ja ein angepriesener (vielleicht aber nicht tatsächlicher) Vorteil kleinerer Anbieter (gewesen) sein soll.
Eine Monopolisierung bestimmter, quasi essentieller, Dienste bei Facebook oder Google sollte, die unaufhaltsame Digitalisierung ebenfalls im Hinterkopf behaltend, jedoch begrenzt, wenn nicht sogar verhindert werden.