Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) klettert im November um anderthalb Punkte auf gut 91 Zähler.
Nachdem die Wirtschaftsleistung im vergangenen Quartal bereits um 0,1 Prozent gestiegen war, dürfte es auch im laufenden Jahresschlussquartal ein Wachstum in dieser Größenordnung geben. „Zuletzt gab es positivere Nachrichten aus der seit Längerem arg gebeutelten Industrie. Auch wenn die Industrieproduktion zum Jahresausklang noch einmal etwas schrumpfen dürfte, haben sich die Erwartungen aufgehellt und die Auftragslage verbessert“, erklärt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen die Gründe für die Entwicklung. Für das Schlussquartal zeichnet sich das erste Auftragsplus seit fast zwei Jahren ab – und auch die Lieferungen ins Ausland werden wohl weiter zulegen.
„Da sich die Industrie allmählich stabilisiert, dürfte die Gefahr von Ansteckungseffekten auf andere Wirtschaftsbereiche geringer geworden sein“, so Simon Junker, Experte für die deutsche Wirtschaft. Die privaten Haushalte profitieren nämlich weiterhin von steigenden Einkommen: Sowohl die Beschäftigung als auch die Löhne steigen weiter, wenngleich mit geringerem Tempo als zuvor. Der Konsum wird weiter spürbar zulegen und damit die konsumnahen Bereiche, insbesondere die Dienstleister, ankurbeln. Auch die wirtschaftspolitischen Risiken haben zuletzt etwas nachgelassen, wenngleich die Unsicherheit über den Fortgang des Brexits und die weltweiten Handelskonflikte bestehen bleibt.