Der Vizechef der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, fordert ein umfassendes Verbot für die Nutzung der persönlichen Daten von Kindern und Jugendlichen für Werbung und die Bildung von Persönlichkeits- oder Nutzerprofilen.
Die Bundesregierung müsse sich „mit ganzer Kraft für die Weiterentwicklung“ der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einsetzen, um einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt zu erreichen, sagte von Notz dem Handelsblatt.
Dazu zähle nicht nur ein „vollständiges Verbot“ der Profilbildung für Jugendliche unter 16 Jahren, sondern auch ein Verbot des Trackings etwa zu Werbezwecken und Scorings (Verhaltensvorhersagen) gegenüber Minderjährigen. „Soweit eine europäische Einigung nicht realistisch erscheint, sollten Regelungen zum Online-Tracking bereits vorher auf nationaler Ebene geschaffen werden “, sagte von Notz weiter.
Auch die schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Marit Hansen fordert ein Verbot von Kinder-Profiling. „Für Kinder und Jugendliche sind aus meiner Sicht trackingfreie Zonen und ein Schutz vor Werbung und Profilbildung angemessen“, sagte Hansen dem Handelsblatt. „Heutzutage machen schon die ganz Kleinen mit Spielzeug oder Computern die ersten Online-Erfahrungen, etwa mit Videos oder interaktiven Spielen.“ In dieser Altersgruppe könnten Risiken aber kaum erkannt werden. Sie plädiert deshalb dafür, dass „die Kleinen bis einschließlich der Grundschule vor solchen Risiken völlig geschützt werden“.