EU fordert mehr ­Einsatz Deutschlands für Wasserstoffindustrie

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, drängt Deutschland zu mehr Engagement beim Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffproduktion.

Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, warb Timmermans bei einem Besuch im Europa-Ausschuss des Bundestags dafür, bald eine Wasserstoffstrategie zu verabschieden. Die Bundesregierung ist mit ihrer Strategie im Verzug. Derzeit hängt die Initiative bei Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) fest. Timmermans sprach sich für eine Herstellung in Afrika aus, weil dort genügend erforderliches Sonnenlicht vorhanden sei. Die Produk­tion des Energieträgers allein in der EU werde voraussichtlich nicht ausreichen, um den künftig erwarteten Bedarf zu decken. Deshalb müsse Europa an nahegelegene Regionen denken. »Wir haben schon zu viel Zeit verloren«, sagte Timmermans Teilnehmern zufolge und forderte internationale Kooperationen. Der Einstieg in die Großproduktion von Wasserstoff ist Teil des »Green Deal«, den die neue EU-Kommissionsspitze zum Schutz des Klimas ausgerufen hat. Altmaiers Parteifreund Christoph Ploß drängt ebenfalls zur Eile. Industrie und Verkehr ­benötigten grünen Wasserstoff, damit sie ihre Klimaziele erreichen könnten: »Wir sollten noch in diesem Halbjahr im Bundestag die entsprechenden Beschlüsse fassen«, sagt der Bundestagsabgeordnete.

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