Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, sieht im stark gesunkenen CO2-Ausstoß während der Coronakrise eine Gelegenheit zum Umbau der Wirtschaft.
„Wir haben eine große Chance“, sagt Birol dem SPIEGEL. „Wenn die richtige Energiepolitik in den Konjunktur- und Stimulusprogrammen verankert wird, kann das neue Arbeitsplätze schaffen, Staaten wettbewerbsfähiger machen und uns in eine weniger krisenanfällige, sauberere Zukunft führen.“
Konkret spricht sich Birol für Investitionen in regenerative Energieträger, Elektro- und Wasserstoff-Fahrzeuge, CO2-Abscheidung und Energieeffizienz aus. Deutschland gehöre bei vielen dieser Technologien zu den führenden Nationen und habe eine gute Ausgangsposition, sagt der IEA-Chef. Nun müsse die Bundesregierung gemeinsam mit anderen europäischen Staaten noch mehr Anreize für die Massenproduktion von Lithium-Ionen-Batterien und grünem Wasserstoff schaffen, um deren Kosten nach unten zu bringen. Zudem solle die staatliche Förderbank KfW „mehr Geld zu günstigeren Konditionen für grüne Energieprojekte weltweit bereitstellen.“