Studie: Keine berauschende Bilanz nach fünf Jahren Frauenquote

Bei Frauen in Führungspositionen gibt es hierzulande noch viel Luft nach oben ist.

Das zeigt zum fünften Jahrestag des Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen (FüPoG) eine aktuelle Auswertung der Wirtschaftskanzlei Allen & Overy, die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach hat rund die Hälfte der Dax- und MDax-Unternehmen, die überhaupt Angaben machten, noch immer keine Frau im Vorstand, acht Prozent haben nicht einmal in der ersten Führungsebene weibliche Chefs. Nur acht Prozent können einen Anteil von 30 Prozent oder mehr Frauen im Vorstand vorweisen.

Untersucht wurde, wie die 30 im Dax und 60 im MDax notierten Unternehmen mit den gesetzlichen Vorgaben zur fixen und flexiblen Frauenquote umgegangen sind. Fazit von Studien-Autorin Katharina Stüber: „Es geht voran, aber von einer Parität sind wir noch weit entfernt.“ Je höher die Hierarchiestufe in den Unternehmen, desto „dünner“ werde die Luft, also desto weniger Frauen seien dort anzutreffen.

Bei der flexiblen Quote eine Zielgröße Null anzugeben, trauen sich immer weniger Unternehmen: Nannten 2015 noch 33,3 Prozent der Dax-Unternehmen die Zielgröße Null für Frauen im Vorstand, waren es laut Studie 2018 nur noch 7,7 Prozent. Im MDax sank der Anteil der Unternehmen mit der Zielgröße Null für Frauen im Vorstand von 75,6 Prozent auf 48,1 Prozent. Nur rund elf Prozent der untersuchten Gesellschaften in Dax und MDax haben sich aber eine Zielgröße von 30 Prozent oder mehr für Frauen im Vorstand gegeben. Die gesetzliche Quote für weibliche Aufsichtsräte von mindestens 30 Prozent haben nach der Studie von Allen & Overy 89,3 Prozent der Dax-Unternehmen erreicht und 86,7 Prozent der MDax-Unternehmen.

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2 Antworten auf „Studie: Keine berauschende Bilanz nach fünf Jahren Frauenquote“

  1. Ich mag Frauen, ich bin mit einer verheiratet, aber sie und ich glauben weiter an nicht von der Hand zu weisende Unterschiede zwischen den Geschlechtern. 😉 Nicht gerade Venus-und-Mars, aber doch schon Unterschiede und vor allen anderen Dingen glauben wir auch daran – wir sind beide selbstständig – dass der Staat keine Vorschriften zur Besetzung von Organen machen sollte (Inklusion Schwerbehinderter mal ausgenommen).

    Dass das ein Papiertiger war, der ohne groß messbaren Effekt sein Dasein (auf dem Papier) fristen wird, war uns doch wohl klar.

    Nicht chauvinistisch gemeint und bitte nicht so verstehen

  2. Mein Vorkommentator: Süß. Ich war mehr als einmal verheiratet… aber was solls, im Kern haben Sie Recht und da sind Sie nicht allein:

    https://www.wiwo.de/erfolg/trends/oekonomieprofessor-forscht-zu-luegen-kein-argument-fuer-frauenquoten/11394466-3.html

    Auch Frauen schummeln und auch Frauen können einen Laden aus Gewinnsucht an die Wand führen… 2008 würde sich auch mit einem women’s board wiederholen. Ergo: Keine strenge Frauenquote, am besten gar keine!

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