ifo für den Verkauf von Arbeitsvisa

Der Verkauf von zeitlich begrenzten Arbeitsvisa könnte geringqualifizierten Wirtschaftsmigranten einen legalen und sicheren Weg nach Europa ermöglichen, ohne das Wohlfahrtssystem zu untergraben. Das ist ein Vorschlag, den Panu Poutvaara, Leiter des ifo Zentrums für internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung ausgearbeitet hat. „Diese Visa sollen Leben retten und das Geschäftsmodell krimineller Schmuggler in den Herkunftsländern zerschlagen. Überschüssige Einnahmen aus dem Verkauf temporärer Arbeitsvisa könnten zur Förderung der Herkunftsländer genutzt werden“, sagt er.

„Von Sozialleistungen wären Migranten während ihres Aufenthalts ausgeschlossen, für ihren Lebensunterhalt und den Abschluss einer Krankenversicherung müssten sie selber aufkommen“, schreibt Poutvaara weiter in einem Beitrag für den ifo Schnelldienst. Eine vor der Einreise hinterlegte Kaution könnte zur Finanzierung der Rückreise oder zur Reintegration ins Heimatland genutzt werden. Daher sollte die Kaution zurückerstattet werden, wenn der Migrant vor Ablauf des Visums in das Herkunftsland zurückkehrt. Für die Kaution könnten auch  Firmen aufkommen, die die Einstellung des Zuwanderers beabsichtigen, Personen aus dem persönlichen Netzwerk oder Familienmitglieder.

Das Visasystem für befristete Arbeitsverträge würde auch dazu beitragen, die Flüchtlingskrise zu bewältigen. Das Angebot eines legalen Weges würde den Druck auf das Asylantragssystem verringern. Außerdem könnten europäische Länder anbieten, legale Einwanderung zu ermöglichen, wenn die Ursprungsländer Ihnen bei der Abschiebung illegaler Migranten helfen. Es stünde jedem Land der EU zu, individuell über die Ausstellung temporärer Arbeitsvisa zu entscheiden (Menge, Zeitraum, Preis, Kaution etc.). Gültigkeit hätte ein Visum nur in dem Staat, in dem es ausgestellt wurde. Für EU-Mitgliedstaaten gäbe es außerdem die Möglichkeit der Zusammenarbeit. So könnte ein Arbeitsvisum beispielsweise in mehreren Ländern gültig sein.

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