Eine Abwertung der chinesischen Währung während des Zollkrieges würde Deutschland, Europa und dem Rest der Welt mehr Wohlstand bringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des ifo-Instituts.
Bei einer zehnprozentigen Abwertung des Yuan würde Deutschland 413 Millionen Euro Realeinkommen gewinnen, verliert die chinesische Währung 20 Prozent ihres Wertes sogar 499 Millionen im Jahr, wie aus Berechnungen des ifo-Handelsmodells hervorgeht. Seit dem Frühjahr 2018 wertete der Yuan gegenüber dem US-Dollar um etwa 13 Prozent ab.
„Die Effekte der Yuan-Abwertung auf Deutschland sind begrenzt“, sagt ifo-Forscher Martin Braml. „Zwar würden wir von billigeren chinesischen Produkten profitieren. Gleichzeitig aber würden die Exporterlöse Chinas sinken, und die werden benötigt, um deutsche Waren zu kaufen. Die Yuan-Abwertung macht deutsche und andere Waren für China teurer. Das dämpft die Nachfrage nach deutschen Exportgütern.“
Die Wirtschaft im Rest der EU (ohne Deutschland) würde bei einer zehnprozentigen Abwertung des Yuan 1,94 Milliarden Euro gewinnen, bei 20 Prozent Abwertung sogar 2,82 Milliarden. Die restliche Welt (ohne USA) würde 5,68 Milliarden und 6,51 Milliarden Euro gewinnen.
Für die USA hätte die Yuan Abwertung ebenfalls einen positiven Effekt: „Die Verluste der USA aus dem Zollkrieg mit China verringern sich durch die Yuan-Abwertung“, sagt Marina Steininger, Ko-Autorin der Studie. „Wertet der Yuan um 10 Prozent ab, würde die US-Wirtschaft nur noch 397 Millionen Euro verlieren, bei 20 Prozent könnten die USA den Verlust sogar in einen Wohlstandsgewinn von 476 Millionen Euro drehen.“
Für China fällt die Bilanz negativ aus. Bei Zollkrieg und Abwertung um 10 Prozent verliert das Land 29,27 Milliarden Euro, bei 20 Prozent Abwertung sogar 33,79 Milliarden Euro.