Nach der Zusage von Staatshilfen fühlt sich der angeschlagene Autozulieferer Leoni für die nächsten Jahre solide finanziert.
„Damit werden wir gut über die Runden kommen“, sagte Restrukturierungsvorstand Hans-Joachim Ziems dem Handelsblatt. Leoni habe konservativ geplant. „Ich denke, dass das Volumen ausreicht, um bis ins Jahr 2023 hinein gut finanziert zu sein.“ Dann werde Leoni auch in der Lage sein, mit guten operativen Zahlen die Kredite zu refinanzieren und zurückzuzahlen.
Bund und Länder bürgen zu 90 Prozent für einen Betriebsmittelkredit in Höhe von 330 Millionen Euro. „Die Erleichterung ist natürlich riesig“, sagte Vorstandschef Aldo Kamper. Die Szenarien berücksichtigten einen weiteren mehrwöchigen Shutdown. Auf die Frage, ob Leoni auch monatelange Schließungen durchhalten könnte, sagte er: „Irgendwann sind jegliche Finanzmittel verbraucht, das gilt für die gesamte Industrie.“ Bei Leoni werde man nun aber sicher nicht zu den ersten gehören, die Probleme in der Branche bekommen.
Der fränkische Bordnetzspezialist war bereits vor der Coronakrise in Existenznöte geraten. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz um fünf Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, unter dem Strich stand ein Verlust von 435 Millionen Euro. „Das Hauptproblem war ein zu schnelles Wachstum“, sagte Ziems. Die Organisation habe damit nicht Schritt gehalten. Zudem seien die Wachstumsprojekte nicht profitabel genug gewesen. „Das damalige Management war mit der Situation überfordert.“
„Damit werden wir gut über die Runden kommen“, – echt jetzt? Wer sagt sowas nicht, wenn er Geld für nix bekommt, außer irgendwo einen Antrag auszufüllen. Ich will auch. Darf ich gleich in allen 16 Bundesländern? Ich hab Bedarf. Nachholbedarf, auf den Bahamas, auf Sylt, in Paris und New York, den billigen Sekt bislang muss ich mit Krug-Champagner wegspülen. Dringend. Ich will auch Staatshilfe!