Neue Daten zu den Provisionen von Versicherungsmaklern heizen den Streit um die geplante Einführung eines „Provisionsdeckels“ an.
So erhöhte sich die Provision für eine Lebensversicherung im Jahr 2018 im Schnitt von 4,49 auf 4,72 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Für einzelne Vermittler wurden sogar mehr als sieben Prozent gezahlt. Dies geht aus einer Abfrage der Finanzaufsicht Bafin unter inländischen Lebensversichern hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.
Das Bundesfinanzministerium hatte jüngst einen Gesetzesentwurf vorgelegt, mit dem es die Provisionen für Versicherungsmakler deckeln will. Demnach sollen die Abschlussprovisionen von Lebensversicherungen auf maximal 2,5 Prozent der Beitragssumme begrenzt werden. In Ausnahmefällen kann die Quote auf maximal vier Prozent erhöht werden. Der Vorschlag ist umstritten, bislang konnte sich die Bundesregierung daher nicht auf einen Kabinettsbeschluss einigen.
Laut den Bafin-Zahlen zogen die gezahlten Abschlussprovisionen an Vermittler bei Neuverträgen von 3,9 Milliarden auf 4,1 Milliarden Euro an. Der durchschnittliche Provisionssatz, also der Anteil der Abschlussprovisionen an der Beitragssumme für eine Versicherung, stieg damit leicht von 3,77 auf 3,82 Prozent. Neben den Abschlussprovisionen erhalten Versicherungsmakler teils weitere Zahlungen, etwa für die Pflege laufender Verträge. Diese nahmen 2018 von 0,7 auf eine Milliarde Euro zu – und damit stärker als die Abschlussprovisionen. Dadurch stiegen die Provisionen unterm Strich auf 4,72 Prozent.