Der US-Ökonom Joseph Stiglitz sieht nach wie vor große Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft.
„Die Pandemie hat ganze Wirtschaftszweige verwüstet, insbesondere kleine Unternehmen haben gelitten. Fallen die Rettungspakete zu klein aus, könnten wir enormen und möglicherweise dauerhaften Schaden anrichten“, warnt der Nobelpreisträger im Handelsblatt-Interview. Das könne „schnell in eine Abwärtsspirale führen“. Deshalb sei das 1,9 Billionen Dollar schwere Rettungspaket der neuen US-Regierung genau richtig. Die Europäer machten dagegen viel zu wenig.
Inflationsgefahren sieht Stiglitz nicht. „Die Inflationswarner liegen völlig daneben“, sagt der Ökonom. Sowohl die Geld- als auch die Fiskalpolitik könnten sofort gegensteuern, sollte wider Erwarten Inflationsdruck entstehen. Es sei ein viel größeres Risiko, zu wenig für die Konjunktur zu tun.
Mit großer Skepsis sieht Stiglitz den Hype um die Kryptowährungen: „Mich stört vor allem die Intransparenz der Kryptowährungen. Schon seit 25 Jahren fordere ich, Finanzmärkte transparenter zu machen.“ Bitcoin und Co. sollten einer strengen Regulierung unterworfen werden.