Der Chef des Modeproduzenten Trigema, Wolfgang Grupp, verteidigt das Vorgehen von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei der Bestellung von Schutzausrüstung im Frühjahr.
„Aus meiner Sicht hat Armin Laschet richtig gehandelt“, sagte Wolfgang Grupp der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Online-Ausgabe): „Im Frühjahr gab es keine Masken auf dem Markt. Wenn ich als Regierender die Möglichkeit gehabt hätte, über einen Bekannten oder Verwandten Kontakt zu einem Unternehmen zu bekommen, das sofort liefern kann, hätte ich diesen Kontakt auch genutzt. Heute ist die Situation eine andere, jetzt gibt es genug Masken auf dem Markt, da muss man natürlich eine Ausschreibung machen.“
Die SPD hatte kritische Fragen gestellt, nachdem bekannt geworden war, dass Laschets Sohn Johannes auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im Frühjahr den Kontakt zum Chef des Mönchengladbacher Modeherstellers van Laack vermittelt hatte – für den der Mode-Blogger selbst freiberuflich arbeitet. Das Land NRW hatte für mehrere Millionen Euro Kittel bei van Laack geordert, Landesbehörden wie die Polizei haben auch Mund-Nasen-Schutzmasken bestellt.
Wolfgang Grupp findet daran nichts verwerflich. „Wir sind im Frühjahr auch von verschiedenen Seiten gefragt worden, ob wir Masken liefern können – auch von der baden-württembergischen Landesregierung. Aber wir hatten damals Lieferzeiten von vier Wochen. Ich bin mir sicher: Wenn wir sofort hätten liefern können, hätten wir den Auftrag auch direkt bekommen“, sagte der Textil-Unternehmer der „Rheinischen Post“.