Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet, dass die deutsche Volkswirtschaft im laufenden Jahr um 2,7 Prozent wächst. Für das kommende Jahr sagt das Gremium einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 4,6 Prozent voraus.
Dies geht aus dem neuen Gutachten des Rates hervor, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll und das der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Dienstagsausgabe) vorliegt. Im ersten Quartal 2022 werde das Bruttoinlandsprodukt das Vorkrisenniveau aus dem vierten Quartal wieder erreichen, heißt es in dem Gutachten weiter.
Die Inflationsrate wird nach Einschätzung des Sachverständigenrats in diesem Jahr im Durchschnitt 3,1 Prozent betragen. Für das kommende Jahr erwartet das Gremium einen Anstieg des Preisniveaus um 2,6 Prozent. Für den Arbeitsmarkt rechnet der Rat für das laufende Jahr zunächst nur mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahl auf jahresdurchschnittlich 2,633 Millionen, im kommenden Jahr dann mit 2,367 Millionen.
Die Schuldenbremse könne spätestens ab dem Jahr 2023 wieder ohne Ausnahmeklausel eingehalten werden. Gespalten zeigt sich der Sachverständigenrat in der Frage, wie Investitionen des Bundes gesteigert werden können, um Klimaschutz und Digitalisierung voranzubringen. Veronika Grimm und Volker Wieland mahnen, „es ist zunächst sicherzustellen, dass eine Finanzierung der öffentlichen Investitionen nicht außerhalb der Regelungen der Schuldenbremse implementiert wird.“ Monika Schnitzer und Achim Truger zeigen sich offen für eine „dauerhafte Privilegierung zukunftsbezogener Ausgaben im Haushalt“ oder einen kreditfinanzierten Investitionsfonds. Die Zentralbank fordern die aktuell nur vier statt fünf Weisen gemeinsam auf, zeitnah eine Ausstiegsstrategie aus der expansiven Geldpolitik zu kommunizieren.