Die von der Berliner Landesdatenschutzbeauftragten Maja Smoltczyk festgestellten Mängel bei mehreren großen Videokonferenzanbietern rufen die SPD auf den Plan.
Der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, forderte als Konsequenz, künftig offene Softwarelösungen finanziell zu unterstützen. Er verwies dabei auch auf die positiven Erfahrungen mit der Corona-Warn-App, die als Open-Source-Projekt umgesetzt wurde. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sollte „der Förderung der bestehenden Open-Source-
In einer am Freitag veröffentlichten „Kurzprüfung“ hatte die Berliner Behörde führenden Videokonferenzsystemen wie Microsoft Teams, Skype, Zoom und Google attestiert, die datenschutzrechtlichen Anforderungen nicht zu erfüllen. Die quelloffene Videokonferenz-Lösung „Jitsi Meet“ wurde hingegen positiv bewertet.
„Die negativen Bewertungen bekannter und weit verbreiteter Anbieter sollten Nutzerinnen und Nutzer ernst nehmen“, sagte Zimmermann. Allerdings riet er, dies immer auch im Kontext der beabsichtigten Nutzung zu betrachten. „Es macht einen großen Unterschied ob sensible persönliche Daten ausgetauscht werden oder ob man im Prinzip auf einem virtuellen öffentlichen Platz redet“, erläuterte der SPD-Politiker.
Der Grünen-Digitalpolitiker Dieter Janecek verlangte, die Datenschutzmängel bei den großen Videokonferenzanbietern zu beheben. „Gleichzeitig ist es in einer akut auftretenden Krise wie der Coronakrise wichtig, pragmatisch zu handeln“, sagte Janecek dem Handelsblatt. „Leider wird an nicht wenigen Schulen und von nicht wenigen Eltern zum Beispiel der Datenschutz als Vorwand genommen, Videokonferenzsysteme im Home-Schooling nicht einzusetzen.“ Auch das sei „kein tragbarer Zustand“.
Die Datenschutzbeauftragten warnen vor Zoom und lassen sich dann per Zoom irgendwo zu oder zusammenschalten, da beißt die Katze sich doch in den Schwanz. Dann macht doch klassisch Telefonkonferenz. Lächerlich das ganze.