Schulze fordert Klimaschutzprämie für Waldbesitzer

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will Waldbesitzer dafür honorieren, wenn sie in ihrem Baumbestand mehr für den Klimaschutz tun.

»Prämien sollte es für diejenigen geben, die ihren Waldumbau vor allem am Nutzen für die Natur und am Klimaschutz ausrichten und nicht an der Holzproduktion«, sagt Schulze in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL. »Bäume müssen groß und alt werden dürfen.« Damit widerspricht die Ministerin ihrer Kabinettskollegin, Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die mit Geldern für Aufforstaktionen vor allem die Holzgewinnung im Sinn hat.

Schulze hingegen wünscht sich staatliche Anreize für die Funktion des Waldes, das Klima zu schützen. »Wenn der Staat mit Steuergeld privaten Waldbesitzern beim Wiederaufbau von Wäldern hilft, muss die Gesellschaft auch etwas davon haben«, sagt sie im SPIEGEL.

Das Geld dürfe allerdings nicht mit der Gießkanne verteilt werden. Nötig seien deshalb klare Kriterien für die Förderung, erklärt Schulze. Ende September wird Schulze an dem Waldgipfel teilnehmen, den Landwirtschaftsministerin Klöckner einberufen hat.

Die Sozialdemokratin will auch die Nachhaltigkeitsregeln des Freihandelsabkommens Mercosur zwischen der Europäischen Union und lateinamerikanischen Staaten um ein Zertifizierungssystem für Fleisch ergänzen. »Soja und Rindfleisch sollten nur dann importiert werden dürfen, wenn die Produktion nachweislich nicht dem Regenwald schadet«, sagt Schulze.

»Es ist schwer zu ertragen, dass die EU Sojakraftfutter und Rindfleisch aus Gegenden importiert, wo Regenwald gerodet oder verbrannt wurde.« Verschiedene EU-Staaten haben sich gegen eine Ratifizierung des Mercosur-Vertrags ausgesprochen, um den Druck auf den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro im Kampf gegen die brennenden Wälder des Amazonasgebiets zu erhöhen.

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