Der Deutsche Reiseverband (DRV) befürchtet infolge der Coronakrise eine Pleitewelle in der Tourismusbranche.
Das geht aus einer Umfrage des Verbands unter fast 650 Unternehmen hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Mehr als 60 Prozent der Reisebüros sehen sich demnach unmittelbar von der Insolvenz bedroht, bei den Reiseveranstaltern ist es gut die Hälfte, die ihre Situation so einschätzt. Knapp die Hälfte der Reisebüros musste bereits Mitarbeiter entlassen, ähnlich verhält es sich bei den Reiseveranstaltern.
„Unser Branchencheck belegt eindrucksvoll, dass die Krise für die Reisewirtschaft noch lange nicht vorbei ist“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig dem Handelsblatt. „Viele Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht und müssen kämpfen, um die Krise zu überstehen.“ Dies zeige, wie wichtig und richtig es sei, dass jetzt die staatlichen Überbrückungshilfen bis zum Jahresende verlängert worden seien.
Die Coronakrise sorgt aktuell für einen starken Umsatzeinbruch bei Veranstaltern und Reisebüros. Laut der DRV-Umfrage beziffern 70 Prozent der Reisebüros ihren derzeitigen Umsatz auf weniger als 25 Prozent des Vorjahresumsatzes. Bei den Veranstaltern sind es knapp zwei Drittel, die ihren momentanen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf unter 25 Prozent sehen. 85 Prozent der Reiseveranstalter haben zudem Kurzarbeit (Reisebüros: fast 80 Prozent), 76 Prozent Überbrückungshilfen (Reisebüros: fast 85 Prozent) beantragt. Wie bei den Reisebüros sei hier aber der Großteil der zugesagten Mittel bisher noch nicht angekommen, berichtet der Reiseverband.