Verbraucherschützer äußern Zweifel an der Freiwilligkeit der Warn-App-Nutzung

Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller sieht das Versprechen der Bundesregierung skeptisch, wonach die Bundesbürger nicht dazu gezwungen werden sollen, die offizielle Corona-Warn-App des Bundes zu installieren und zu verwenden.

Positiv sei zwar, dass es bisher keine rechtliche Verpflichtung zur Nutzung der App, sowie keine staatlichen Anreize gebe, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) dem Handelsblatt. „Fraglich ist aber, inwieweit die Freiwilligkeit auch im privaten Umfeld erhalten bleiben wird oder ob beispielsweise Restaurants oder einzelne Arbeitgeber die Nutzung der App als Voraussetzung für das Betreten ihrer Räumlichkeiten erheben.“

Gleiches gelte für die Frage, ob der Einsatz dieser – oder einer vergleichbaren – App künftig bei Grenzübertritten zwingend sein werde, wie dies bereits gefordert worden sei. „Hier muss die Bundesregierung die Entwicklung kritisch beobachten und gegebenenfalls gegensteuern“, betonte der VZBV-Chef. Gleichwohl sei es gut, dass es die Warn-App nun gebe. „Ein Wundermittel ist sie sicher nicht“, fügte Müller hinzu. Das Virus werde nicht per App verschwinden.

Auch werde eine solche App Infektionsketten „voraussichtlich nicht perfekt erfassen“, sagte Müller weiter. Daher könnten aus der Nutzung auch keine Rückschlüsse auf den individuellen Gesundheitszustand der Menschen gezogen werden. „Sie darf also weder in der Kommunikation noch in der Praxis beispielsweise mit der Möglichkeit der Lockerung von Maßnahmen in Verbindung gebracht werden“, unterstrich Müller. „Der Einsatz einer solcher Technologie ist kein Universalheilmittel, sondern kann lediglich als ein unterstützender Teil eines Gesamtkonzepts betrachtet werden.“

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Eine Antwort auf „Verbraucherschützer äußern Zweifel an der Freiwilligkeit der Warn-App-Nutzung“

  1. Na ja, wenn es schon mit dem Immunitätsausweis nichts wird, dann kann man ja die App zur „Zugangsberechtigung“ oder „Teilnahmeberechtigung“ für das Öffentliche Leben machen, ausgenommen die, die kein oder ein z ualtes Smartphone haben, aber das ist weniger schlimm, im Gegenteil sogar zu erwarten gewesen, DENN es handelt sich ja um eine Idee vom Gesundheitskaspar, aus dem Hause Spahn.

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